Schweizer Bundesrat gegen Maßnahmen zum Aufbau einer heimischen Photovoltaik-Industrie
Bericht über Subventionen und Abhängigkeiten
Die Schweizer Regierung, der Bundesrat, hat einen Bericht vorgelegt, der die Unterstützung der Schweiz beim Aufbau einer europäischen Solarindustrie untersucht. Dieser Bericht, der im Nationalrat im Juni 2021 in Auftrag gegeben wurde, beleuchtet die bisherigen und zukünftigen Beiträge der Schweiz zur Förderung einer integrierten europäischen Photovoltaik-Industrie.
Problematische Abhängigkeit von China
Der ursprüngliche Antrag im Nationalrat betonte die problematische Abhängigkeit Europas von der chinesischen Solarindustrie. Gründe hierfür waren nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch Berichte über Zwangsarbeit und den Einsatz von subventioniertem Strom aus Kohlekraftwerken in der chinesischen Siliziumherstellung. Eine europäische Produktion könne, so der Antrag, diese Probleme durch Automatisierung und vergleichbare Kosten wie in Fernost angehen.
Ergebnisse des Berichts
Der aktuelle Bericht des Bundesrats kommt jedoch zu dem Schluss, dass Subventionen für eine einheimische Solarmodulproduktion teuer und wenig erfolgversprechend wären. Die Schweiz profitiere von den niedrigen Preisen aufgrund eines Überangebots auf dem europäischen Markt, was den schnellen Anstieg der Neuinstallationen fördere. Eine nationale Produktion würde keine wesentliche Reduktion der Abhängigkeiten erreichen, da auch Schweizer Produzenten auf Rohstoffe aus dem Ausland angewiesen wären.
Rolle der Schweiz in der europäischen Solarindustrie
Der Bundesrat sieht den Beitrag der Schweiz vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Die Schweiz investiere stark in F&E, sowohl grundlagen- als auch anwendungsorientiert, und diese Forschung sei international vernetzt. Etwa die Hälfte der Fördermittel fließe in europäische Projekte, was die Zusammenarbeit und Integration in die europäische Solarindustrie stärke.
Fazit und Zukunftsperspektiven
Der Bericht des Bundesrats betont die Wichtigkeit eines europäischen Ansatzes für den Aufbau einer integrierten Solarindustrie. Die Schweiz kann hierbei eine bedeutende Rolle durch ihre F&E-Aktivitäten spielen. Subventionen für eine heimische Produktion werden als unwirtschaftlich betrachtet, während die Unterstützung europäischer Projekte als sinnvoller und effektiver angesehen wird. Dies soll mittel- und langfristig die Risiken einer möglichen Verknappung der Technologie absichern.